PwC: Steuerstandort Schweiz: Top im europäischen Wettbewerb


PwC Zürich

01.12.2009, Die Schweiz bestätigt ihr Image als wirtschaftlich interessanter, kundenfreundlicher und effizienter Steuerstandort. Ein durchschnittliches Schweizer KMU-Unternehmen wendet im Schnitt 63 Stunden auf, um seine Steuerpflichten zu erfüllen – der internationale Schnitt liegt bei 286 Stunden.



Gemessen am Zeitaufwand zur Erfüllung der Steuerpflichten liegt die Schweiz auf Platz zwei in Europa, einzig Unternehmen in Luxemburg benötigen einen geringeren Zeitaufwand. Im Vergleich zu den EU-Mitgliedsstaaten belegt die Schweiz hinsichtlich der Gesamtsteuerbelastung Rang fünf im Steuerwettbewerb – vor ihr liegen Luxemburg, Irland, Zypern und Dänemark. Auf Platz sechs innerhalb von Europa liegt die Schweiz in Bezug auf die Einfachheit, Steuern zu bezahlen – besser rangiert sind Irland, Dänemark, Luxemburg, Grossbritannien und Norwegen. Diese Erkenntnisse gehen aus der Studie „Paying Taxes 2010 – the global picture“ von PricewaterhouseCoopers (PwC) und der Weltbank hervor.

In der neu vorliegenden Paying-Taxes-Studie wurde die Schweiz mit 183 Ländern der Welt bezüglich der Indikatoren Gesamtsteuerrate, Zeitaufwand für die Erfüllung der Steuerpflicht und Anzahl Steuerzahlungen verglichen. Diese drei Messgrössen dienen der Berechnung des Gesamtindikators „Ease of paying taxes“, der Einfachheit, Steuern zu bezahlen. Laut Armin Marti, Partner Steuer- und Rechtsberatung, PricewaterhouseCoopers Schweiz, liegt „die grösste Herausforderung der Schweiz im Erhalt der steuerlich attraktiven Rahmenbedingungen in einem international zunehmend intensiveren Steuerwettbewerb sowie in einer noch stärkeren Vereinfachung des heutigen Steuersystems“.

Schweiz mit kundenfreundlichem Steuersystem

Im Vergleich zu den EU-Mitgliedsstaaten liegt die Schweiz im Ranking des „Ease of paying taxes“ auf Platz 6. Global gesehen, liegt die Schweiz auf Platz 21 (2008: 19). Zu den weltweiten Top-3-Staaten in der „Ease of paying taxes“-Rangliste gehören die Malediven auf Platz 1, gefolgt von Qatar und Hongkong. Am aufwendigsten ist es für Unternehmen in der Ukraine, in Venezuela und Weissrussland, Steuern zu zahlen.

Geringer zeitlicher Aufwand In der Schweiz wendet ein durchschnittliches KMU-Unternehmen im Schnitt 63 Stunden oder 1½ Arbeitswochen auf, um seine Steuerpflichten zu erfüllen. Die Schweiz belegt damit in Europa hinter Luxemburg (59 Stunden) wie letztes Jahr den 2. Platz. Zum Vergleich: Im Durchschnitt der 2183 Länder benötigen Unternehmen einen Zeitaufwand von 286 Stunden für die Kalkulation und Bezahlung der Steuern, in den EU- Ländern sind es durchschnittlich 232 Stunden. Total Tax Rate Die Gesamtsteuerrate verbleibt in der Schweiz auf einem international guten Niveau von 29,7% (Vorjahr 28,9%). Dieser Wert korrespondiert mit der Gesamtsteuerbelastung grosser Unternehmen in der Schweiz von 30,2%, gemäss der kürzlich von PricewaterhouseCoopers und economiesuisse veröffentlichten Total Tax Contribution Studie. Von den EU Staaten liegen einzig Luxemburg, Irland, Zypern und Dänemark vor der Schweiz. Im globalen Ranking belegt die Schweiz unter Berücksichtigung vieler exotischer Staaten den guten 37. Rang (2008: 30).

Anzahl Steuerzahlungen: Potenzial für Verbesserung

Wie der Ländervergleich zeigt, löst ein Unternehmen durchschnittlich 31 Steuerzahlungen aus. In der Schweiz sind es lediglich 24 unterschiedliche Zahlungen an lokale, kantonale und nationale Steuerbehörden – doch liegt diese Zahl signifikant über dem Durchschnitt der OECD-Länder mit 14 Zahlungen. Andreas Staubli, Leiter Steuer- und Rechtsberatung bei PwC Schweiz sagt dazu: „Reformschritte sehe ich in der Abschaffung der wettbewerbsverzerrenden Stempel- und Kapitalsteuern. Dies wäre ein Beitrag zur Reduktion der für die Unternehmen relevanten Anzahl Steuern in der Schweiz.

Steuerreformen trotz Wirtschaftskrise

Trotz Wirtschaftskrise und globaler Rezession haben weltweit Steuerreformen mit dem Ziel, Unternehmen zu entlasten, eine hohe Priorität. 45 der untersuchten 183 Länder haben zwischen Juni 2008 und Mai 2009 die Steuerbelastung für mittlere und kleine Unternehmen reduziert und die Steuerverfahren vereinfacht, 25 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Als „Top-Reformer“ haben Osttimor und Mexiko im Jahr 2009 die tiefgreifendsten Reformen durchgeführt, während Osteuropa und Zentralasien zum dritten Mal in Folge die Regionen mit der grössten Anzahl Reformen sind. 20 Länder haben ihre Einkommenssteuer reduziert, und 18 Länder haben den Prozess, Steuern zu bezahlen, vereinfacht. Die Spitzenreiter unter den befragten Ländern verringerten den Zeitaufwand zur Erfüllung der Steuerpflichten um 50 Prozent, dies mittels einer Rationalisierung der Steuervorschriften, der Vereinfachung der Berechnungsregeln und einer Reduktion der Anzahl Unternehmenssteuern.

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8050 Zürich

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