Deutsche Telekom: Breitband aus der Luft
10.09.2008, Um noch mehr Gebiete mit DSL versorgen zu können, setzt die Deutsche Telekom jetzt auch auf Richtfunk. Zwei Pilotprojekte haben gezeigt, dass diese Lösung unter bestimmten Voraussetzungen wirtschaftlich ist. Die Kunden merken keinen Unterschied zur Verbindung über Glasfaser.
Seit Mitte Mai kommen die Bürger aber mit Übertragungsraten von bis zu 16 Megabit pro Sekunde auf der Überholspur ins Netz. Möglich gemacht hat das ein Pilotprojekt: Gemeinsam mit der Gemeinde Argenbühl, dem Telekommunikationsausstatter Ericsson und der Deutschen Funkturm GmbH (DFMG) hat die Deutsche Telekom im Allgäu zum ersten Mal getestet, wie die DSL-Versorgung über Richtfunk funktioniert.
Problemlose Technik
„Der Versuch ist sehr erfolgreich verlaufen“ berichtet Berthold Leichtle, der für das Pilotprojekt verantwortlich ist. „Die Technik läuft problemlos, die Kunden merkten keinen Unterschied zur konventionellen DSL-Anbindung über Glasfaser- und Kupferkabel.“ Das Problem in Ratzenried: Die nächste Vermittlungsstelle ist mehr als sechs Kilometer entfernt, eine Glasfaseranbindung hätte circa 185.000 Euro gekostet. Für die Telekom hätte sich diese Investition nicht rentiert, dafür ist das Kundenpotenzial zu gering. Die Gemeinde konnte wiederum nicht so viel Geld beisteuern, deshalb musste eine andere Lösung gefunden werden.
Jetzt wird die Distanz mit Richtfunk überbrückt, die zwischen dem Fernmeldeturm in Waldburg und einem DSL-Masten in Ratzenried zum Einsatz kommt. Die Tiefbauarbeiten für die komplette Glasfaseranbindung entfallen und damit ist die Anbindung deutlich günstiger. Ob Richtfunk eine sinnvolle Alternative für die DSL-Versorgung ist, hängt von den örtlichen Gegebenheiten ab: Wie viele Bewohner haben Interesse an DSL? Wo hat die DFMG den nächsten Funkturm stehen? Und wo kann der DSL-Mast im Ort errichtet werden?
Zufriedene Kunden
Neben Ratzenried ist inzwischen auch im rheinland-pfälzischen Venningen die Richtfunk- Lösung erfolgreich getestet worden. Jetzt will die Deutsche Telekom diese Technik bundesweit einsetzen: „Wann immer ein Glasfaser-Ausbau zu teuer ist, wird geprüft, ob eine Anbindung über Richtfunk möglich ist, um noch mehr Menschen einen schnellen Internetanschluss zu ermöglichen“, so Ulrich Adams, der das Projekt „Mehr Breitband für Deutschland“ bei der Telekom leitet. In Ratzenried nutzen inzwischen mehr als 225 Haushalte DSL via Richtfunk – deutlich mehr als ursprünglich geplant. „Die Kunden sind zufrieden und das spricht sich eben rum“, erklärt Richtfunk-Spezialist Leichtle.
Kontakt:
Friedrich-Ebert-Allee 140
53113 Bonn
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