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Digital-TV: Die Kabelanbieter bleiben stur


Comparis.ch AG

10.09.2008, Ist die Verschlüsselung digitaler Fernsehsignale und der Einsatz von Set-Top-Boxen zu deren Entschlüsselung für den Konsumenten von Vorteil? Ja, hat heute der Branchenver¬band Swisscable an einem Medienanlass erneut behauptet. Der Internet- Vergleichsdienst comparis.ch ist da dezidiert gegenteiliger Meinung: Die Verschlüsselung von digitalen Fernsehsignalen ist technisch unnötig und bevormundet die Fernsehzuschauer. Comparis-Telecom-Experte Ralf Beyeler: «Mit den Set-Top-Boxen machen die Kabelnetzbetreiber gutes Geld. Die Set-Top-Box wird so zur ‹Zwangs-Box›.»


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Zürich. Im Sommer 2007 hat die Berner SP-Ständerätin Simonetta Somma¬ruga im Parlament einen Vorstoss eingereicht, der ein Verbot der «proprietären Verschlüsselung von freien Fernsehkanälen im Grundangebot bei der digitalen Verbreitung in Kabelnetzen…» verlangt. Im Klartext: Sommaruga will, dass Konsumentinnen und Konsumenten öffentliche Fern¬sehsender unverschlüsselt empfangen können bzw. Entschlüsselungs-Geräte eigener Wahl ein¬setzen können. Bei Fernsehgeräten der jüngsten Generation sind Tuner für den Empfang von digitalem Kabelfernsehen bereits eingebaut, doch können diese die von den Anbietern gelieferten Signale nicht verarbeiten. Dies kann nur die Set-Top-Box der Anbieter selbst. Comparis-Telecom-Experte Ralf Beyeler: «Sommarugas Forderung ist absolut vernünftig. Mit der heutigen Verschlüs¬selung stellen viele Kabelanbieter sicher, dass nur ihre eigenen Geräte eingesetzt werden können. Damit machen sie gutes Geld, und der Konsument wird unnötig bevormundet.»

Wettbewerbspolitisches Ärgernis Tatsächlich ist die Verschlüsselung von Fernsehkanälen, die die Kabelnetzbetreiber selbst völlig gratis beziehen, überhaupt kein Muss. Diverse Kabelnetze im In- und Ausland funktionieren längst ohne Codierung. Das wissen natürlich auch die Schweizer Kabelnetzbetreiber, die gegen Somma¬rugas Vorstoss Sturm laufen. Im Hinblick auf die bevorstehende Nationalratsdebatte zu Simonetta Sommarugas Motion hat heute der Branchenverband Swisscable an einem Medienanlass in Bern erneut die Forderung aufgestellt, den Anbietern müsse weiterhin auch bei den freien Programmen die Möglichkeit gegeben werden, die Signale zu kodieren. Comparis-Telecom-Experte Ralf Beyeler: «Niemand hat etwas dagegen, wenn die Kabelanbieter für Sonderdienste wie TV auf Abruf (Video-on-Demand) einen Sonderzug fahren. Für den Bezug des Grundangebots aber sollen die Fernsehkunden Endgeräte ihrer Wahl einsetzen können. Die ‹Zwangs-Box›, die Cablecom und andere Kabelnetzbetreiber den Kunden aufzwingen, ist ein Ärgernis.»

Kontakt:
Comparis.ch AG
Birmensdorferstrasse 108
8003 Zürich

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