Swisscom: Wachstum dank Fastweb - Stabiles Schweizer Kerngeschäft
13.08.2008, Vor allem dank der im Frühjahr 2007 erfolgten Akquisition der italienischen Fastweb konnte Swisscom den Umsatz im ersten Halbjahr 2008 um 17,6% auf CHF 5 991 Millionen und das Betriebsergebnis (EBITDA) um 18,9% auf CHF 2 427 Millionen steigern. Trotz hartem Wettbewerb und massiven Preissenkungen vermochte Swisscom den Umsatz und das Betriebsergebnis (EBITDA) im Schweizer Geschäft zu halten. Die eingeleitete vorzeitige Auflösung von rund 75% der langfristigen Leasingvereinbarungen reduziert den Reingewinn um CHF 99 Millionen auf CHF 840 Millionen. Der Operating Free Cash Flow zugunsten der Swisscom Aktionäre konnte hingegen im ersten Halbjahr 2008 um 39,0% auf CHF 1 359 Millionen gesteigert werden. Für das Geschäftsjahr 2008 erwartet Swisscom unverändert einen Nettoumsatz von rund CHF 12,3 Milliarden, ein Betriebsergebnis (EBITDA) von rund CHF 4,8 Milliarden und Investitionen von CHF 2,1 Milliarden bis CHF 2,2 Milliarden. Zudem ist Swisscom zuversichtlich, dass der Operating Free Cash Flow als Basis für die Ausschüttungen an die Aktionäre am oberen Ende der ursprünglich kommunizierten CHF 2,4 bis CHF 2,5 Milliarden liegen wird.
Das Betriebsergebnis (EBITDA) hat im ersten Halbjahr 2008 um CHF 385 Millionen (+18,9%) auf CHF 2 427 Millionen zugenommen. Fastweb trug CHF 360 Millionen zum Anstieg (und CHF 439 Millionen zum absoluten EBITDA) bei. Auf vergleichbarer Basis stieg der EBITDA um CHF 53 Millionen (+2,6%). Die bereinigte Zunahme des EBITDA ist hauptsächlich auf den Wegfall der Kosten für die Ende 2007 eingestellte Geschäftsaktivität der interaktiven Fernbedienung Betty zurückzuführen.
Gegenüber dem ersten Halbjahr 2007 hat der Betriebsaufwand um CHF 582 Millionen (+18,1%) auf CHF 3 805 Millionen zugenommen. Bereinigt um die Übernahme von Fastweb (CHF 775 Millionen) und die veräusserten Konzerngesellschaften liegt der Betriebsaufwand CHF 83 Millionen (-2,9%) unter dem Vorjahr. Nebst dem Wegfall der Kosten für Betty ist dies hauptsächlich auf tiefere Grosshandelspreise für internationales Roaming und den volumenbedingten Kostenrückgang im Wholesale-Verkehr zurückzuführen. Zudem wirken sich auch deutlich tiefere Kosten für Bluewin TV positiv auf die Kostenentwicklung aus.
Auch die Zunahme der Abschreibungen und Wertminderungen im ersten Halbjahr 2008 um CHF 216 Millionen auf CHF 1 030 Millionen ist vor allem eine Folge der Übernahme von Fastweb (CHF 339 Millionen). Ein Teil der Anschaffungskosten für Fastweb wurde als immaterielle Vermögenswerte wie Kundenbeziehungen und Markenwert aktiviert und wird planmässig über die geschätzte Nutzungsdauer zwischen 7 und 11 Jahren abgeschrieben. Gegenläufig wirkt sich die bereits im Frühjahr kommunizierte Anpassung der Nutzungsdauern für die Kanalisation und Schächte als Folge eines Entscheids der Eidgenössischen Kommunikationskommission (ComCom) mit einem kumulierten Effekt für das erste Halbjahr 2008 von CHF 60 Millionen aus.
Der EBITDA-Zunahme standen höhere Abschreibungen und ein um CHF 288 Millionen erhöhter Nettofinanzaufwand gegenüber. Der Reingewinn im ersten Halbjahr 2008 sank deshalb gegenüber dem Vorjahr um CHF 98 Millionen (-10,4%) auf CHF 846 Millionen.
Hauptgrund für den tieferen Reingewinn ist eine im zweiten Quartal 2008 im Finanzaufwand erfasste Rückstellung von CHF 126 Millionen für die vorzeitige Auflösung von Crossborder- Leasingvereinbarungen, bei denen Swisscom in den Jahren von 1996 bis 2002 Teile der Festnetz- und Mobilfunknetzanlagen veräussert beziehungsweise langfristig verleast und wieder zurückgeleast hatte. Swisscom hat nun eine Vereinbarung zur vorzeitigen Auflösung von drei Vierteln des Crossborder-Leasingvolumens abgeschlossen. Der Vollzug der Auflösungsvereinbarung durch die Parteien ist abhängig von endgültigen behördlichen Zustimmungen. Als Folge der Vertragsauflösung werden Kosten von CHF 126 Millionen vor Steuern (CHF 99 Millionen nach Steuern) erwartet, für welche per 30. Juni 2008 eine Rückstellung gebildet wurde. Die aus dem Abschluss aller Crossborder- Leasingtransaktionen angefallenen Gewinne von insgesamt CHF 255 Millionen nach Steuern wurden zum Zeitpunkt des jeweiligen Transaktionsabschlusses als Finanzertrag erfasst.
Swisscom Schweiz mit stabilem Geschäftsverlauf
Der Umsatz von Swisscom Schweiz mit externen Kunden war im ersten Halbjahr 2008 mit einem leichten Rückgang um 0,5% auf CHF 4 233 Millionen praktisch stabil. Der Zuwachs bei den Kunden und die erhöhte Nutzung von neuen Datendiensten im Mobilfunk sowie das Wachstum bei Breitbandanschlüssen und dem TV-Angebot kompensieren einen Umsatzrückgang aufgrund von Preissenkungen im Umfang von über CHF 200 Millionen fast vollständig.
Die Breitbandkommunikation verzeichnete im Vergleich zum Vorjahr ein anhaltend starkes Wachstum: Die Zahl der Festnetz-Breitbandanschlüsse stieg um 193 000 (+12,8%) auf 1 699 000. Per Ende Juni 2008 verzeichnete Bluewin TV rund 80 000 zahlende Kunden. Das Nettowachstum im Vergleich zum Vorjahr betrug rund 40 000 Kunden. Die durchschnittlichen Einmalkosten pro Neukunde inklusive, Geräte, Hardware usw. konnten hauptsächlich durch Einführung von Selbstinstallationen (gegenwärtig rund 2/3 der Neukunden) erheblich auf unter CHF 700 gesenkt werden.
Die Zahl der Mobile-Teilnehmer stieg um netto 405 000 (+8,5%) auf 5,2 Millionen. Der mit neuen Mobilfunk-Datendiensten (ohne SMS) erzielte Umsatz stieg innert Jahresfrist um 32.8% auf CHF 175 Millionen. Es wird erwartet, dass neue Endgeräte wie das iPhone 3G von Apple für weiteres Wachstum in diesem Bereich sorgen werden. Der durchschnittliche Umsatz pro Mobilfunk-Teilnehmer und Monat (ARPU) sank als Folge von Preissenkungen um 8,8% auf CHF 52, die durchschnittliche Anzahl Minuten pro Mobilfunk-Teilnehmer und Monat (AMPU) stieg jedoch um 2,7% auf 114.
Wettbewerb sorgt für massive Preissenkungen im Schweizer Geschäft
Swisscom-Kunden profitieren von tieferen Preisen bei vergleichbarer Leistung. So sank der durchschnittliche Preis für eine Telefonminute aus dem Festnetz innert Jahresfrist um 3,1%. Für Gespräche auf Mobiltelefone zahlen die Kunden heute 13,7%, für solche ins Ausland 4,4% weniger als vor einem Jahr. Im Mobilfunk sanken die Preise bei abgehenden Gesprächen (ohne Roaming) um 11,7%. Im abgehenden Roaming-Verkehr profitieren die Kunden im Schnitt gar von 15,8% tieferen Preisen. Der Datenverkehr durchdringt immer mehr den Massenmarkt, wächst rasant und die Preise für eine vergleichbare Leistung sinken: So sank der Preis für die Übertragung eines Megabytes im Vergleich zum Vorjahr im Festnetz um 43,2%, im Mobilfunk (inkl. Roaming) um 55,2%.
Starkes Kundenwachstum bei Fastweb
Fastweb wird seit dem Vollzug der Übernahme am 22. Mai 2007 konsolidiert. Das Unternehmen ist in Italien der zweitgrösste Anbieter von Breitbanddiensten und verzeichnete im ersten Halbjahr 2008 ein anhaltend starkes Umsatz-, EBITDA- und Kundenwachstum. Der Nettoumsatz nahm gegenüber der Vorjahresperiode um 14,0% auf EUR 814 Millionen (CHF 1 304 Millionen) zu. Die Anzahl Kunden konnte gegenüber dem Vorjahr um 22,0% auf 1 398 000 Kunden erhöht werden. Durch eine Einigung mit Telecom Italia betreffend unlauterer Kundenabwerbungen erhielt Fastweb eine Kompensationszahlung von EUR 30 Millionen (CHF 48 Millionen), die im zweiten Quartal 2008 als übriger Ertrag erfasst wurde.
Der Betriebsaufwand hat weiterhin unterproportional zugenommen, was auf die straffe Kostenkontrolle bei Fastweb zurückzuführen ist. Das Betriebsergebnis (EBITDA) erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr kumuliert um 22,3% auf EUR 274 Millionen (CHF 439 Millionen). Fastweb erwartet für das Gesamtjahr 2008 einen EBITDA von EUR 560 Millionen (inklusive der Kompensationszahlung von Telecom Italia).
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