Deutsche Telekom bestätigt nach guten Ergebnissen im ersten Halbjahr die Finanzziele für 2008
07.08.2008, Die Deutsche Telekom hat im ersten Halbjahr 2008 sehr gute Fortschritte auf dem Weg erzielt, ihre Finanzziele für das Gesamtjahr zu erreichen und bestätigt daher ihre Guidance.
Der bereinigte Konzernüberschuss verbesserte sich um 21,9 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Der Free Cash-Flow stieg gegenüber dem ersten Halbjahr 2007 um 58,2 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro.
Zu dieser positiven Entwicklung der Ertragskraft haben insbesondere vier Faktoren beigetragen.
Das inländische Festnetzgeschäft der T-Home konnte das bereinigte EBITDA gegenüber Vorjahr leicht steigern, angetrieben vor allem durch Kosteneinsparungen aus dem Programm Save for Service und eine deutliche Reduzierung der Umsatzrückgänge im zweiten Quartal. Dadurch verbesserte sich die EBITDA-Marge um 2,0 Prozentpunkte auf 34,8 Prozent.
T-Mobile Deutschland hat im Halbjahr das bereinigte EBITDA steigern können, die Marge legte von 36,4 Prozent im ersten Halbjahr 2007 auf 38,2 Prozent zu.
In den USA konnte T-Mobile USA die Ertragskraft durch eine im ersten Halbjahr gesteigerte EBITDA-Marge von 28,7 Prozent gegenüber 28,0 Prozent weiter ausbauen.
Die Mobilfunkgesellschaften in Polen, Tschechien und der Slowakei haben sowohl beim Umsatz als auch beim bereinigten EBITDA jeweils zweistellige Wachstumsraten erreicht.
Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom, René Obermann, bestätigte daher die Guidance des Konzerns für das Gesamtjahr: „Wir haben im ersten Halbjahr bei unseren strategischen Zielsetzungen sowohl im operativen Geschäft als auch mit unseren Kosteneinsparungen gute Fortschritte erzielt. Daher gehen wir weiter davon aus, dass wir unsere Finanzziele im Geschäftsjahr 2008 erreichen.“ Für den Konzern plant der Vorstand, das bereinigte EBITDA mit rund 19,3 Milliarden Euro und den Free Cash-Flow vor Ausschüttung mit rund 6,6 Milliarden Euro jeweils auf dem Niveau des Vorjahres zu halten.
Gute Fortschritte macht die Umsetzung des Programms Save for Service. Rund zwei Jahre nach der Implementierung der ersten Maßnahmen liegen die Einsparungen aus Save for Service zur Jahresmitte 2008 bei brutto rund 3,0 Milliarden Euro, zum Jahresende 2007 hatte die entsprechende Vergleichszahl bei 2,3 Milliarden Euro gelegen. Die Kostensenkungen aus
Save for Service von rund 0,7 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2008 stammten dabei mit 0,35 Milliarden Euro zur Hälfte aus dem operativen Segment Breitband/Festnetz. Mit Save for Service will der Konzern die Kostenbasis von 2010 an dauerhaft um jährlich mindestens 4,2 bis 4,7 Milliarden Euro absenken.
Die Entwicklung der Geschäftsfelder im Überblick
Mobilfunk
T-Mobile Deutschland steigerte die Profitabilität auf einem hart umkämpften Markt deutlich. Die bereinigte EBITDA-Marge erreichte im zweiten Quartal 2008 39,6 Prozent nach 36,9 Prozent im Vorjahr. Bei einem leichten Umsatzrückgang um 2,8 Prozent auf 1,95 Milliarden Euro stieg das bereinigte EBITDA gegenüber dem zweiten Quartal 2007 um 4,3 Prozent auf 773 Millionen Euro. Damit verzeichnete T-Mobile Deutschland zwischen April und Juni 2008 erstmals seit drei Jahren in einem Quartal einen EBITDA-Anstieg gegenüber der Vorjahresperiode. In der Halbjahresbetrachtung verbleibt ein Umsatzrückgang um 3,1 Prozent auf 3,84 Milliarden Euro und ein EBITDA-Plus von 1,7 Prozent auf 1,47 Milliarden Euro. Der Nettoneukundenzuwachs im lukrativen Vertragskundensegment lag mit 204 000 im zweiten Quartal um mehr als 15 Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres.
Neue web’n’walk Datentarife für das mobile Internet via Laptop komplettieren seit Juli das Tarifportfolio. Einen weiteren wichtigen Beitrag zur Mobilisierung des Internets liefert das innovative Apple iPhone, das auch in der 3G-Variante exklusiv bei T-Mobile Deutschland erhältlich ist und auf sehr starke Nachfrage stößt. Auch in Österreich und den Niederlanden hat T-Mobile das iPhone 3G seit 11. Juli im Angebot.
In den USA zeigt das Mobilfunk-Geschäft der T-Mobile USA weiter eine robuste operative Entwicklung. In den Finanzzahlen macht sich allerdings die Dollar-Schwäche deutlich bemerkbar. Während der Umsatz im ersten Halbjahr 2008 gegenüber dem Vorjahr auf Euro- Basis um 0,8 Prozent auf 6,96 Milliarden Euro sank, ergibt sich auf Dollar-Basis ein Plus von 14,3 Prozent. Das bereinigte EBITDA legte um 1,6 Prozent auf 2,0 Milliarden Euro zu. In der Landeswährung betrug das Plus dagegen 17,0 Prozent. Einschließlich der im ersten Quartal übernommenen SunCom beträgt die Kundenzahl der T-Mobile USA zum 30. Juni 2008 31,5 Millionen, das sind 4,6 Millionen mehr als vor einem Jahr. In der Zeit zwischen April und Juni kamen netto 668 000 Neukunden hinzu. Der Rückgang gegenüber dem Vergleichswert des Vorjahres von 857 000 erklärt sich vor allem aufgrund höherer Churns bei Vertragskunden infolge des Auslaufens erster Zweijahres-Laufzeitverträge, die im April 2006 erstmals für Neukunden eingeführt wurden. Die Brutto-Neukundengewinnung insgesamt liegt mit 3,2 Millionen im zweiten Quartal 2008 weiter über dem hohen Niveau des Vorjahres. Im zweiten Quartal gewann T-Mobile USA mehr als eine Million neue MyFaves- Kunden, inzwischen nutzen mehr als 6,5 Millionen Kunden diesen Community-Tarif.
Sehr erfreulich verläuft weiterhin die Entwicklung in Mittel- und Osteuropa. Die Gesellschaften in Polen, Tschechien und der Slowakei erzielten bei Umsatz und bereinigtem EBITDA hohe zweistellige Wachstumsraten, aber auch die Gesellschaften in Mazedonien und Ungarn konnten im Jahresvergleich ihr EBITDA weiter steigern
In Großbritannien verzeichnete T-Mobile UK einen Umsatzrückgang im ersten Halbjahr gegenüber dem Vergleichszeitraum in 2007 von 11,5 Prozent auf 2,07 Milliarden Euro. In britischen Pfund gab es dagegen ein Plus von 1,7 Prozent. Neben Wechselkurseffekten machte sich auch der scharfe Wettbewerb auf dem britischen Markt bemerkbar. T-Mobile UK investierte verstärkt in den Markt und erhöhte die Vertriebs- und Kundenbindungskosten. Infolgedessen sank das EBITDA im ersten Halbjahr um 14,8 Prozent auf 426 Millionen Euro, in Pfund betrug der Rückgang lediglich 2,7 Prozent.
T-Mobile Netherlands verzeichnet spürbare Erfolge bei der Integration der im vergangenen Jahr übernommenen Orange Nederlands. Gegenüber dem ersten Quartal dieses Jahres verbesserte sich die bereinigte EBITDA-Marge um mehr als zehn Prozentpunkte.
Bei den Datenumsätzen melden die europäischen Gesellschaften ein Plus von 46,2 Prozent auf 350 Millionen Euro im Vergleich zum zweiten Quartal 2007. Die Zahl der web’n’walk Nutzer stieg in den fünf westeuropäischen Gesellschaften auf 4,1 Millionen, über 70 Prozent mehr als vor einem Jahr. In den USA boomt das Geschäft mit SMS und MMS, deren Zahl sich im Jahresvergleich mehr als verdoppelt hat.
Breitband/Festnetz
Ein stabiles Ergebnis und einen Umsatzrückgang im Rahmen der Erwartungen verzeichnete T- Home auf dem heimischen Markt. Das Umsatzminus von 4,4 Prozent im zweiten Quartal 2008 gegenüber dem Vorjahresquartal lag mit 4,73 Milliarden Euro am positiven Ende der Prognose von minus vier bis minus sechs Prozent. Im ersten Quartal dieses Jahres hatte der Rückgang noch 6,1 Prozent betragen. Gleichzeitig blieb das bereinigte EBITDA bei 1,66 Milliarden Euro nahezu unverändert. Im Halbjahresvergleich ergibt sich ein Umsatzrückgang von 5,3 Prozent und ein leichtes Plus beim bereinigten EBITDA von 0,3 Prozent.
Auf dem deutschen Breitbandmarkt verbuchte T-Home im siebten Quartal in Folge einen Marktanteil von mehr als 40 Prozent der DSL-Neukunden. Im zweiten Quartal entsprach das netto 340 000 Neukunden. Die Zahl der DSL Retail-Kunden der T-Home ist damit innerhalb eines Jahres von 8,0 auf 9,9 Millionen gewachsen. Rund eine Viertelmillion Kunden haben sich inzwischen für ein Entertain-Paket mit schnellem Internetzugang und IP-TV entschieden.
Bei den Anschlussverlusten müssen neben wettbewerbsbedingten und vom Regulierer gewollten und gesteuerten Verlusten seit Jahresbeginn zusätzliche Einbußen berücksichtigt werden, die in erster Linie durch die Migration von DSL-Resale-Kunden auf All-IP hervorgerufen sind. Die Anschlussverluste im ersten Halbjahr 2008 waren entsprechend zusätzlich in erheblichem Umfang durch diesen zweiten Faktor geprägt. Daher ist die Gesamtzahl der Anschlussverluste mit der des Vorjahres nicht direkt vergleichbar. Für das Gesamtjahr 2008 erwartet die Deutsche Telekom wie im März angekündigt insgesamt eine Reduzierung der Anschlüsse im Inland zwischen 2,5 und 3,0 Millionen. Der Rückgang der Zahl der Anschlüsse bewegt sich zum Halbjahr mit 1,2 Millionen an der Unterkante der Erwartung für das Gesamtjahr 2008. Im zweiten Quartal lagen die Anschlussverluste insgesamt bei rund 650 000. Der Anstieg gegenüber dem ersten Quartal geht vor allem auf einen stärkeren Effekt der Migration von Resale-Teilnehmern zu All-IP zurück. Die Zahl der Resale-Anschlüsse sank im zweiten Quartal um rund 230 000.
Weiterhin sehr profitabel präsentiert sich das Auslandsgeschäft im Bereich Breitband/Festnetz. Nach dem Verkauf der spanischen Ya.com und der französischen Club Internet verbleiben hier die Gesellschaften in Zentral- und Osteuropa. Mit einer bereinigten EBITDA-Marge von 43,1 Prozent im zweiten Quartal lieferten diese Länder einen erheblichen Beitrag zum Ergebnis des Bereichs.
Geschäftskunden
Zwei wesentliche Effekte haben die Kennzahlen des ersten Halbjahres 2008 im Geschäftskundensegment bestimmt: zum einen wurde die Rundfunk- und Mediensparte Media & Broadcast verkauft, zum anderen der Bereich ActiveBilling bei Breitband/Festnetz angesiedelt. Das entspricht der strategischen Neuausrichtung, sich auf netzzentrierte Dienstleistungen rund um die Informations- und Kommunikationstechnik (englisch kurz ICT) zu konzentrieren.
Das Auslandsgeschäft ist im ersten Halbjahr 2008 um 3,2 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro gewachsen. Dazu haben vor allem große internationale Outsourcing-Verträge wie mit Siemens und Shell beigetragen. In Deutschland sank der Umsatz dagegen um 13,6 Prozent auf 4,0 Milliarden Euro. Insgesamt verzeichnete die Geschäftskundensparte einen Rückgang um 10,2 Prozent auf rund 5,3 Milliarden Euro. Hier machte sich die Neuausrichtung mit dem Verkauf von Media & Broadcast Anfang des Jahres und der Verlagerung von ActiveBilling zu T-Home bemerkbar.
Ein weiterer Faktor waren die rückläufigen internen Umsätze, die im Halbjahr um 17,8 Prozent gesunken sind. Dieser Rückgang zeigt den deutlichen Beitrag der T-Systems zum Kostensenkungsprogramm der Deutschen Telekom. Organisch, also bereinigt um die Umsätze für 2007 von Media & Broadcast und Active Billing sowie Wechselkursveränderungen, hat sich der Gesamtumsatz im ersten Halbjahr 2008 um 3,0 Prozent reduziert.
Der Aussenumsatz ist um 7,7 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro gesunken, was im Wesentlichen ebenfalls auf die Neuaufstellung zurückzuführen ist.
Das bereinigte EBITDA des ersten Halbjahres war gegenüber dem Vorjahreswert um 26,1 Prozent auf 0,4 Milliarden Euro rückläufig – bedingt durch den anhaltenden Preis- und Wettbewerbsdruck, den Verkauf von Media & Broadcast sowie den Übergang der ActiveBilling zur T-Home. Der organische EBITDA-Rückgang betrug 6,8 Prozent.
Der Auftragseingang ist im ersten Halbjahr 2008 auf vergleichbarer Basis gegenüber der Vorjahresperiode um 9,7 Prozent auf 6,43 Milliarden Euro gestiegen. Hier zahlt sich vor allem das Wachsen über große Outsourcing-Verträge aus, darunter die „Big Wins“ bei Siemens sowie der Sparkassen Informatik und FinanzIT.
Ihre internationale Wachstumsstrategie stellte die Geschäftskundensparte im ersten Halbjahr gleich mit mehreren Meilensteinen unter Beweis: die strategische Partnerschaft mit Cognizant sowie die Großaufträge mit Royal Dutch Shell, dem südafrikanischen Versicherungskonzern Old Mutual Group sowie Airbus und Bosch.
Darüber hinaus macht T-Systems beim Umbau auf dem Heimatmarkt Fortschritte. Durch den Verkauf von Media & Broadcast, die Verlagerung von ActiveBilling und weitere Restrukturierungsmaßnahmen sank die Gesamtzahl der Mitarbeiter auf rund 52 300.
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