Wegen Inflation: Prämienanstieg bei Autoversicherungen von satten 17 Prozent
23.08.2023, Nach Jahren der Prämiensenkungen werden die Autoversicherungen wieder teurer. Das zeigt eine Analyse von Comparis. Im zweiten Quartal 2023 war die durchschnittliche Prämie 17 Prozent höher als im Vorjahresquartal. Die Preissteigerung kommt nicht unerwartet. Doch die Höhe des Anstieges innerhalb eines Jahres ist bemerkenswert, sagt Comparis-Mobilitätsexpertin Andrea Auer. Denn der Wettbewerb auf dem Markt für Motorfahrzeugversicherungen sei nach wie vor gross.
Autohaltern droht Ungemach: Nachdem die Versicherungsprämien jahrelang nur eine Richtung kannten – nach unten –, kommt es jetzt wieder zu drastischen Preiserhöhungen. Das zeigt eine Analyse von Vollkasko-Prämien für Neukunden des Online-Vergleichsportals comparis.ch. Im zweiten Quartal 2023 lag die durchschnittliche Prämie für verschiedene Fahrzeuge 17 Prozent höher als im zweiten Quartal des Vorjahres. Das ist ein Preisunterschied von 142 Franken. Im Dreijahresvergleich liegen die Prämien um 10 Prozent höher.
«Die Preissteigerung für Autoversicherungen kommt nicht unerwartet. Allerdings ist die Höhe des Anstieges innerhalb eines Jahres bemerkenswert», sagt Comparis-Mobilitätsexpertin Andrea Auer. Denn der Wettbewerb auf dem Markt für Motorfahrzeugversicherungen sei nach wie vor gross.
Versicherer halten sich bedeckt
Einig sind sich die Versicherer gemäss Antworten auf die Nachfrage von Comparis über die möglichen Gründe, weshalb man die Prämien prüfen wolle. Viele sehen sich mit der noch immer herrschenden Inflation konfrontiert. Diese treibe etwa die Preise für Ersatzteile oder Reparaturen in die Höhe. So sind allein die Kosten für Elektrizität laut dem Comparis-Konsumentenpreisindex um 25,5 Prozent gestiegen gegenüber dem Vorjahresquartal.
«Die Versicherer sind unterschiedlich von dieser sogenannten Schadeninflation betroffen», so Auer. Es sei deshalb davon auszugehen, dass auch die Preisanpassungen je nach Anbieter unterschiedlich stark ausfallen. «Der Preis-Konkurrenzkampf im Autoversicherungsgeschäft wird somit neu lanciert», erklärt Auer.
Zudem sehen sich die Versicherer mit höheren Prämien bei den Rückversicherern für Deckungen wie zum Beispiel Hagel konfrontiert.
Sparpotenzial für Autofahrer noch immer vorhanden
Trotz der Preissteigerung in den vergangenen Monaten liegen die Versicherungsprämien noch immer 4 Prozent tiefer als vor fünf Jahren.
«Wer seine Autoversicherung schon länger nicht mehr gewechselt hat, kann also noch immer von günstigeren Prämien profitieren», erklärt Auer. Ein Vergleich lohne sich ohnehin, denn die Preise zwischen den Anbietern variierten enorm.
Für die Zukunft rechnet die Expertin mit weiter steigenden Prämien: «Die Inflation wird uns wohl auch noch in den nächsten ein bis zwei Jahren beschäftigen. Aus diesem Grund ist auch bei der Autoversicherung mit weiter steigenden Prämien zu rechnen.»
Methodik
comparis.ch hat für den Zeitraum 1. Januar 2018 bis 31. Juli 2023 auf Quartalsniveau die Preise für Autoversicherungen für Schweizerinnen und Schweizer analysiert. Hierbei wurden ausschliesslich Prämienangebote der Modelle VW Golf, VW Polo und Škoda Octavia berücksichtigt, welche in jedem Quartal eine deutliche Mindestanzahl an Prämienangeboten aufweisen konnten. Dabei wurde berücksichtigt, dass diese Automodelle mit unterschiedlichen Häufigkeiten auftreten. Ferner wurde eine Reihe von Faktoren festgelegt, wie z.B. das Fahrzeugalter (maximal zehn Jahre), die Anzahl gefahrener Kilometer (maximal 100’000 km) oder der Selbstbehalt bei Teil- bzw. Vollkasko (0 Franken bzw. maximal 1’000 Franken).
Weitere Informationen:
Andrea Auer Mobilitätsexpertin
Telefon: 044 360 53 91
E-Mail:
comparis.ch
Kontakt:
Birmensdorferstrasse 108
8003 Zürich
Quellen:
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