Schweizer Banknoten-Design: Wie es wird und wie es fast geworden wäre


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Zürich (helpnews) - 16.10.2015, Vergangene Woche berichtete HELP.CH über die alten und neuen Schweizer 50er- Noten. Aufgrund der hohen Anzahl Anfragen reicht der Onlineverlag nun einen Artikel zur kompletten neuen Notenpalette und ihren beiden unglücklich gescheiterten erfolgreichsten Mitbewerbern nach. Finden Sie heraus, welche Entwürfe Sie gewählt hätten.



VON RAPHAEL DORIGO

Was lange währt, wird endlich gut: Mehr als ein Jahrzehnt liegen zwischen dem Beginn des Entwicklungsprozesses der neuen Banknoten und ihrer Emission in den Schweizer Zahlungsverkehr durch die SNB. Die Bank lud anfangs 2005 12 Designer ein, Entwürfe für das Design der Zahlungsmittel einzureichen. Nach dem Ideenwettbewerb, der unter dem Motto „Weltoffene Schweiz“ lief, wurde eine der beiden Zweitplatzierten, Manuela Pfrunder, mit der definitiven Gestaltung beauftragt.

Warum fiel die Wahl auf Rang 2? Bei den Entwürfen des erstplatzierten Manuel Krebs hatte die SNB beim genaueren Hinschauen auf der Tausendernote einen Totenkopf entdeckt, der ihr offenbar sehr missfiel. Was wäre, wenn Krebs den Auftrag ordnungsgemäss erhalten hätte? Was sonst noch auf den Entwürfen des eigentlichen Gewinners zu sehen war und wie die Noten aussahen, mit denen sich Manuela Pfrunder den zweiten Platz teilte, sehen Sie nun.

Jeweils ganz links sehen Sie den Entwurf von M. Pfrunder, der als Basis für die definitive Note dienen wird. In der Mitte gibt es den eigentlichen Siegerentwurf von Manuel Krebs und rechts den gemeinsam mit Pfrunder zweitplatzierten Entwurf von Martin Woodtli zu sehen.


Alle Bilder von snb.ch


10er-Note

Pfrunders Motto für den matt-gelben 10er lautete wohl „Alles fahrt Schii“. Bei Wettbewerbssieger Krebs schafften es Blutkörperchen aufs hellgelbe Bild – eine Hommage an die führende Schweizer Pharmaforschung? Woodtli schliesslich würdigt ebenfalls in Neongelb das „erfolgreichste Theater der Neuzeit“, den Fussball.

20er-Note

Bei Pfrunders 20er sind kleine weisse und schwarze Objekte erkennbar, die an Schwäne und Frackträger erinnern. Wettbewerbssieger Krebs würdigt auf dem pinken statt roten 20er die Wissenschaft mittels Mikroskop- und Anatomiebild. Pfrunders Nebenbuhler Woodtli punktete mit kantigerem Design, er bildete eine Hausskizze ab.

50er-Note

Der bereits letzte Woche von HELP.CH präsentierte Pfrunder-50er zeigt das ehrwürdige Matterhorn mit typischem Gleitschirmflieger. Der eigentliche Sieger Krebs entschied sich für Fels und Relief. Woodtlis Entwurf ist schwerer zu entziffern, er erinnert ebenfalls an geographische und geologische Abbildungen.

100er-Note

Der matt-blaue Hunderter zeigt bei Pfrunder die Natur mit hübschen Schneekristallen. Krebs hat bei seinem knalligen Entwurf das Wettbewerbsmotto ernstgenommen und nebst Embrio eine Weltkarte platziert. Woodtlis Abbilder erschliessen sich erneut nicht sofort, besonders die dunklere Seite verwirrt.

200er-Note

Auch beim 200er ist Pfrunders Entwurf der Matteste und Schlichteste; die Jahresringe eines Baumstrunkes, eine Sternwarte und ein Tunneleingang sind zu erkennen. Krebs greift wieder auf die Wissenschaft zurück und bildet einen DNS-Strang sowie unser Sonnensystem ab. Woodtlis Entwurf ist wieder von rätselhaften Strukturen geprägt, unten dürften Zellstrukturen zu sehen sein.

1000er-Note

Der violette Höchstwert kommt bei Pfrunder mit Satellit und Muscheln etwas überladen daher. Krebs hat sich für einen Goldbarren entschieden, zeigt dazu noch einen Blick ins Weltall – und den verhängnisvollen Totenschädel unten. Woodtlis Note scheint sich der Logistik zu widmen.

Dies sind also die Entwürfe für die neuen Noten und die, die es fast geworden wären bzw. sogar eigentlich hätten werden sollen. Die SNB wählte letztlich eine farblich eher matte und schlichte Entwurfsreihe, die im krassen Gegensatz zu den vornehmlich knallig-kantigen Entwürfen von Krebs und Woodtli steht. Worauf wäre Ihre Wahl gefallen?


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